Am 17.01.2017 veröffentlichte die Freie Presse Chemnitz einen Artikel zum Thema
Chemnitz soll Standort für internationale Schule werden
Mit Millionenförderung soll eine Schule in Chemnitz wiederbelebt werden. Der Träger: Die "Saxony International School" aus Glauchau.
Unsere Position dazu ist folgende:
- Wir stehen für die enge Bindung von Grundschule und Oberschule, im Rahmen eines Schulverbundes; die neue Freie Schule will dem Rechnung tragen, das begrüßen wir ausdrücklich!
- Wir begrüßen die Weiterentwicklung der Chemnitzer Schullandschaft!
- Aus unserer Sicht muss im Mittelpunkt einer Schule, insbesondere in der Grundschule, der Mensch (Schüler) stehen!
- Eine private international ausgerichtete Grundschule ist für den wachsenden unternehmerischen internationalen Anteil der Chemnitzer Bevölkerung aus dem akademischen Bereich günstig. Welche Integrationkraft besitzt diese Schule?
- Wie kann bei Schulgeld eine soziale Mischung der Schülerschaft sichergestellt werden oder ist das nicht das Ziel?
- Die Möglichkeit ein "Internationales Abitur" in Chemnitz abzuschließen, ist zu begrüßen. Allerdings ist zu hinterfragen, ob auf diesem Weg auch zur Lückenschließung in der Nachwuchsgewinnung bei beruflichen Abschlüssen für das Handwerk, den Handel und die Wirtschaft in der Region Chemnitz beigetragen wird.
- Ein Schulgeld von 120 bis 150 Euro pro Monat kann man nicht sozial barrierefrei nennen. In Bezug auf die Beschulung des Zuzugs von Flüchtlingen muss ein Erfolg in Frage gestellt werden, es sei denn, die öffentliche Hand zahlt künftig das Schulgeld.
- Im Sinne der vorigen zwei Punkte stellen wir die Förderfähigkeit einer Privatschule im Rahmen des Förderprogramm "Soziale Integration im Quartier" in Frage.
- Es bleibt zu Bedenken, dass auch die Entwicklung öffentlicher Schulen eine Priorität in der kommunalen Bildungspolitik sein muss. Hierfür sollten die avisierten Fördermittel genutzt werden. Aus unserer Sicht könnte es im Innenstadtbereich Bedarf für eine weitere zweizügige Grundschule geben.
- Nach dem aktuell gültigen Teilschulnetzplan Grundschulen (Stand Mai 2015) besteht im Schulbezirk Vl/1, in dem die Privatschule mit öffentlichen Mitteln gegründet wird, kein zusätzlicher Bedarf. Auch die anliegenden Schulbezirke weißen nach den Prognosen des derzeit gültigen Teilschulnetzplans Überkapazitäten im Grundschulbereich auf.
- Aufgrund welcher Prognosen wird ein Bedarf zur Einrichtung einer dreizügigen Grundschule abgeleitet? Gegenüber dem Gute Schule e.V. wurde der Bedarf an Grundschulplätzen mit Verweis auf die o.g. Teilschulnetzplanung stets bestritten.
Wir fordern von der Stadtverwaltung eine Überarbeitung des Teilschulnetzplanes bzw. eine Aktualisierung der Prognosen im Hinblick auf die Entwicklungen seit 2015 (Migration und Zuzug in den Innenstadtbereich).
Uns interessiert die Position der Fraktionen zu diesen Punkten. Insbesondere würden wir gern diskutieren, inwiefern ein offener Wettbewerb um das beste Konzept für die förderfähige Ausgestaltung einer Schule am Standort der Neubauer Schule ein möglicher Weg für die Entwicklung des Stadtteils im Sinne der Beschlussvorlage wäre.